HSG Neudorf/Döbeln - HC Rödertal II 29:26 (10:14)

Nun war es schon so weit, dass letzte Spiel in der Sachsenliga stand an. Das junge Team aus Rödertal musste auswärts gegen die HSG Neudorf-Döbeln (Platz4) ran. Mit einem eigenen Sieg könnte der HCR den fünften Platz in seiner ersten Saison einfahren. Dementsprechend motiviert waren alle.

Der Start ins Spiel war alles andere als gut. Den Bienen gelang kaum etwas. In der Abwehr kamen die Juniorbienen entweder einen Schritt zu spät oder waren von den gut gestellten Sperren überrascht. Auch der Angriff schwächelte und die Schützinnen wählten in der Regel die falsche Ecke. So geriet der HCR Stück für Stück ins Hintertreffen. Nach dem 6:2 nach neun Minuten lief alles etwas heiß. Nach einem nicht geahndeten Gesichtstreffer gegen Lisa Lange und lautem Protest hagelte es erst einmal Zeitstrafen gegen Franka Tschirske und Trainer Mike Eichhorn. Kurze Zeit später musste im Kasten gewechselt werden, weil Lisa die Nachwirkungen spürte. Auch im weiteren Spielverlauf wurden teils klare Stöße in der Luft oder Aktionen, die ausschließlich nicht nach dem Ball gerichtet waren, eher mit Ballverlust als mit Freiwurf und/oder progressiver Strafe gewertet. Die Wut stieg im Bauch der Bienen und führte zur besten Phase des Spiels. Nach einem 10:5-Rückstand (16. Minute) verbesserte sich alles. In der Abwehr wurde aggressiver gearbeitet und im Angriff fast alles verwandelt. So glichen die Bienen in der 25. Spielminute aus (10:10). Und wer dachte, die Bienen hörten auf, durfte sich weiter verwundert die Augen reiben. Bis zur Pause legten die angestachelten Bienen noch vier Treffer nach ohne einen eigenen Treffer einstecken zu müssen (10:14).

Alle konnten zu Recht stolz auf das bisher gezeigte sein. Leider waren noch 30 weitere intensive Minuten zu erwarten, weil die HSG die Punkte nicht freiwillig liegen lassen wollte.

Die kurze Unterbrechung tat den Juniorbienen aber nicht wirklich gut. Den besseren Start erwischte die HSG und kämpfte sich wieder heran. Die Intensität blieb weiter hoch und die Juniorbienen mussten langsam Tribut dafür zahlen. Nach einem weiteren nicht geahndeten Foul war für Hanna Kreissl verletzungsbedingt die Partie frühzeitig zu Ende (42.). Personell wurde es langsam eng und die Gemüter waren weiter sehr erhitzt. Doch diesmal wirkte sich das negativ auf das eigene Spiel aus. Neudorf/Döbeln nutzte dies eiskalt und baute die Führung bis zum 27:21 (53.) aus. Das Spiel war entschieden. Trotzdem gaben die Juniorbienen nicht auf. Sie mobilisierten die letzten Kräfte und nutzten die verbliebenen Minuten für ein positiveres Ergebnis. Bis auf 29:26 konnte der Abstand verkürzt werden, danach war die Zeit leider rum.

Trotz der Niederlage gegen eine starke HSG konnten alle Juniorbienen stolz auf das Gezeigte sein. Zwar lief nicht alles rund, aber der Wille und Kampfgeist war bei allen sichtbar. Obwohl der HCR verloren hatte, konnte Platz 5 gehalten werden. Glücklicherweise gewann die SG Klotzsche im letzten Spiel gegen den HSV Marienberg. So blieben die Juniorbienen trotz Punktgleichheit vor dem HSV.

Für viele Juniorbienen war es die erste Saison in der Sachsenliga im Erwachsenenbereich. Und wer weiß, wie der HCR II in die Saison gestartet ist, konnte so eine Platzierung am Ende nicht erwarten. Umso stolzer können alle Bienen auf diese Leistung sein. Es ist aber noch viel Luft nach oben und die zweite Saison ist meist die Schwerste. Damit auch diese ähnlich erfolgreich wird, müssen alle weiter daran arbeiten. Besonders den Willen und Kampfgeist, den man gegen Neudorf/Döbeln im Hin- wie Rückspiel gesehen hat, gilt es zu bewahren. Jetzt heißt es erstmal: Akku wieder aufladen und die kleinen Wehwehchen auskurieren, bevor die quälende Saisonvorbereitung startet.

HCR mit: Franka Tschirske, Lisa Lange, Hanna Pollack (6), Calea Krause (5), Marketa Zemanova (4), Veronika Parthova (3), Carolin Brückner, Hanna Kreissl (3), Shirin Birnbaum (3), Olivia Scheibe (2), Maria Pollack

Statistik (HSG / HCR)

7-m: 4/5   2/2

Strafen: 5 x 2 Min. / 5 x 2 Min.

Disqu.: 0:0

Spielverlauf: 3:1 (5.), 6:2 (10.), 9:5 (15.), 10:7 (20.), 10:10 (25.), 10:14 (30.),

14:16 (35.), 16:16 (40.), 20:18 (45.), 24:20 (50.), 28:22 (55.), 29:26 (60.)

Bericht: Mike Eichhorn