Mitteldeutsche Oberliga B-Jugend (MDOL WJB)

SG Rödertal/Radeberg

Ende gut, alles gut - mit einem blauen Auge gerade noch so davongekommen  

SG Rödertal/Radeberg – HSV Magdeburg   24:22 (14:9)

Die B-Jugend der SG Rödertal/Radeberg gewann in der Mitteldeutschen Oberliga das Nachholspiel gegen den HSV Magdeburg mit 24:22  (14:9). Mit dem Sieg haben konnten die Mädels der Trainer Mirko Schulz und Steffen Wohlrab zu den punktgleichen Leipzigerinnen auf Platz zwei aufschließen und haben die Zwischenrunde so gut wie erreicht. 

Dabei sahen die 60 begeistert mitgehenden Zuschauer am Freitagabend in der Radeberger BSZ-Sporthalle ein verrücktes Spiel. Daran hatten unsere Mädels einen großen Anteil und das sowohl in positiver sowie auch in negativer Hinsicht. Auch Magdeburg war für unsere Trainer ein unbeschriebenes Blatt und so konnte man sich nur an den bisherigen Ergebnissen orientieren. Nach dem Erfolg in der Vorwoche in Halle, wollte man sich auch gegen das andere Leistungszentrum in Sachsen Anhalt behaupten. Die Marschroute der SG war klar: Aus einer sicheren Abwehr heraus, sollte der Gegner permanent unter Druck gesetzt werden. Das Konzept der Trainer Schulz/Wohlrab schien auch aufzugehen, zumindest 38 Minuten lang. Die Gastgeberinnen begannen gewohnt konzentriert und führten durch Tore von Luisa Lucas und Emma Kocken schnell mit 2:0. Mit einer sehr offensiven Abwehr wurden die Magdeburgerinnen immer wieder zu Fehlern bzw. überhasteten Abschlüssen gezwungen. Jeder Fehler der Gäste wurde bestraft und so führte die SG bereits nach 17 Minuten mit 9:3. Die Zuschauer hatten ihre helle Freude. Beide Teams boten ein für diese Altersklasse sehenswertes Spiel mit sehr schön herausgespielten Toren sowohl vom Kreis als auch im Tempogegenstoß. Im Gefühl des sicheren Vorsprungs ließ bei den Gastgeberinnen die Konzentration etwas nach und die kleinen Nachlässigkeiten nutzen die Magdeburgerinnen eiskalt und verkürzten vom 12:5 auf 14:9 bis zur Pausensirene. Für die SG war die Welt noch in Ordnung. Die deutliche Führung zur Halbzeit entsprach auch den Spielanteilen, was sollte da noch passieren.   

Zwei Gesichter einer Mannschaft

Die SG-Trainer hatten keinen Grund an der taktischen Ausrichtung etwas zu ändern, nur der Gästetrainer reagierte und stellte seine Mannschaft wesentlich offensiver ein. Hatte er in Hälfte eins noch einer 6:0 Abwehr vertraut, so wechselte er zu Beginn von Hälfte zwei auf 5:1 und später auf das noch offensivere 4:2. Die Umstellung zeigte zunächst wenig Wirkung. Das lag vor allen Dingen daran, dass die SG-Mädels sehr geschickt auf die offensivere Deckung reagierten. Magdeburg spielte nicht schlecht, aber immer noch sehr fehlerbehaftet und so konnte die SG den Vorsprung kontinuierlich weiter ausbauen. Nach 37 Minuten betrug der Vorsprung beim 22:12 erstmals zehn Tore – eine Demonstration. Was im Handball aber möglich ist, sollten die nächsten 13 Minuten zeigen. Eines muss man den Magdeburger Spielerinnen lassen, sie steckten nie auf und glaubten trotz des klaren Rückstandes an ihre Chance und dieser Kampfeswille sollte belohnt werden. Wie sehr der Kopf mitspielt, konnten die Zuschauer jetzt erkennen. Drei Tore der Gäste am Stück und eine Zeitstrafe gegen Luisa Lucas sollten das Spiel kippen. Die Gastgeberinnen wirkten plötzlich gehemmt und machten ungewohnte Abspielfehler und die Gäste bekamen die zweite Luft und ihr Spiel lief jetzt. So verkürzten sie Tor um Tor und der Vorsprung schmolz dahin. Bei den SG-Mädels flatterten die Nerven und plötzlich ging gar nichts mehr. Das so sichere Kombinationsspiel war dahin und auch die Leistungsträger konnten keine Impulse setzen. Das Spiel war durch Einzelaktionen geprägt. Innerhalb von nur zwei Minuten verkürzten die Gäste von 24:19 auf 24:22 und noch immer waren 1:45 zu spielen. Zuerst wieder eine misslungene Angriffsaktion der SG und obendrein noch eine Zeitstrafe gegen Linda Zöge. Jetzt waren kämpferische Qualitäten gefragt und die zeigten die SG-Mädels. Magdeburg wollte den Schwung mitnehmen, doch Nadin Frenzel machte mit zwei ganz wichtigen Paraden die Hoffnungen der Gäste zunichte und hielt den Erfolg fest. Trotz des Sieges schauten die Mädchen nach Spielschluss betroffen drein – die Freude kam erst später. Alle waren ratlos. Auch die Trainer fanden ganz wenige Worte: „So kann Handball halt sein – unerklärlich. Unser vordergründiges Ziel haben wir erst einmal erreicht. Die Zwischenrunde sollte sicher sein.“            

SG: Nadine Frenzel, Luisa Lucas (6), Nancy Schott (5), Emma Kocken (4/1), Elena Mai (3), Lara Tauchmann (2), Linda Zöge (2), Nadine Urban (1), Lara Seifert (1), Sarah Böhme, Laura Fiedler (1), Lilly Heine, Marleen Bergmann, Jenny Schmidt,    

Zuschauer: 60

7-m:  2/1 : 3/1         Zeitstrafen:  3 x 2 Minuten / 0 x 2 Minuten      Disqu.: 0/0

Spielverlauf: 2:1 (5.) 5:2 (10.), 8:3 (15.), 10:4 (20.), 14:9,  17:11 (30.), 22:15 (40.), 23:17 (45.), 24:22        

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