Sachsenliga B-Jugend weiblich (WJB)

Derbe Klatsche der SG Rödertal/Radeberg in Leipzig  

SC Leipzig - SG Rödertal/Radeberg    30:21 (15:10)

In einem vorgezogenen Spiel der Sachsenliga verlor der Tabellenführer SG Rödertal/Radeberg beim Verfolger HC Leipzig sehr deutlich mit 21:30 (10:15). Wenn man dann noch bedenkt, dass der HC Leipzig durchweg mit einer C-Jugend an den Start ging (alle Spielerinnen sind zwei Jahre jünger), dann stimmt die Niederlage noch bedenklicher. Auch wenn bei der SG mit Lara Tauchmann, Luisa Lucas und Nadine Urban drei Stammspieler wegen Krankheit oder Verletzung fehlten und Elena Mai nach acht Minuten zusätzlich verletzt ausfiel, erklärt das die Niederlage und auch die Höhe nicht. Die Mannschaft war ein Schatten ihrer selbst. Sie kann sich noch bei beiden Torfrauen Nadine Frenzel und Carmen Berndt bedanken, dass die Niederlage nicht in einem Desaster endete. Die jetzt kommende dreiwöchige Pause brauchen die Trainer Steffen Wohlrab und Mirko Schulz unbedingt um die Mannschaft neu aufzubauen und auf die schweren Aufgaben im Halbfinale der Mitteldeutschen Oberliga gegen den Thüringer HC vorzubereiten. Die Spielgemeinschaft bleibt trotz der Niederlage auf Platz eins in der Tabelle, allerdings ist der Vorsprung vor den Verfolgern aus Leipzig und Chemnitz bis auf einen Punkt geschrumpft. Noch einen Ausrutscher dürfen sich die Mädels nicht erlauben, denn dann ist der Titel futsch. Der positive Aspekt, sie halten den Ausgang der Meisterschaft in den eigenen Händen und sind auf keine fremde Hilfe angewiesen. Aber wie ist so ein Leistungsabsturz zu erklären? Dafür gibt es mehrere Gründe. Die Mannschaft ist nicht ausgeglichen genug besetzt. Der Ausfall mehrerer Leistungsträger ist nicht zu kompensieren. Die Mannschaft ist erfolgsverwöhnt und kann mit Rückständen bzw. Niederlagen nicht umgehen. Das liegt sicherlich auch auch an der Erwartungshaltung und dem Leistungsdruck von außen und der Rummel um einige Spielerinnen geht an der Einstellung und der Moral nicht spurlos vorüber. Wir dürfen nicht vergessen, die Mädels sind 16 und gerade in diesem Alter bedürfen sie ganz besonders der Führung. Wozu sie fähig sind, wenn um sie herum alles stimmt und der Kopf auf den Erfolg fokussiert ist, haben sie uns schon mehrfach gezeigt. Heute haben sie aber auch gezeigt, wohin es in umgekehrter Richtung gehen kann, wenn etwas nicht stimmt. Gefährden wir nicht unsere großen Zielstellungen!!!

Ein großes Kompliment an unseren heutigen Gegner vom HC Leipzig. Sie haben bis auf acht Minuten vor und nach der Pause eine souveräne Leistung geboten. Speziell im schnellen Umkehrspiel waren sie unserer SG deutlich überlegen. Die Defensive, sonst das Herzstück und die Basis des SG-Spieles funktionierten nur ganz selten, 30 Gegentore sprechen Bände. Bereits nach zehn Minuten führten die Leipzigerinnen mit 7:2. Unkonzentrierte Zuspiele und fehlende Präzision im Abschluss zogen sich durch das gesamte Spiel und dazu ungewohnt viele technische Fehler. Nach weiteren zehn Minuten waren die Messestädterinnen bereits auf 14:5 enteilt und man musste Schlimmstes befürchten. Doch dann plötzlich ein Ruck und innerhalb von fünf Minuten verkürzte die SG auf 10:15. Bei den mitgereisten Eltern und Zuschauern keimte nochmals ein Fünkchen Hoffnung, da auch Leipzig Probleme hatte, wenn sie unter Druck gerieten. Wie gering das Selbstvertrauen bei der SG war, zeigte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit. Rödertal/Radeberg kam mit dem festen Willen zurück, noch etwas zu reißen. Emma Kocken erzielte auch das erste Tor und verkürzte erneut auf 11:15 und hatte unmittelbar danach nochmals die Möglichkeit, aber der Ball ging nicht ins Tor. Dafür war Leipzig im Gegenzug erfolgreich und plötzlich waren alle guten Vorsätze wieder weg. Statt einem großen Kampf ergaben sich die SG-Spielerinnen in ihr Schicksal und nun ging es Schlag auf Schlag, allerdings nur in eine Richtung. Leipzig spielte wie aus einem Guss und das sehr erfolgreich. Ihr einziges Manko war die Schwäche vom Punkt. Sie wirkten frischer und was überraschte, auch konditionell stärker. Bei der SG fehlten die ordnende Hand und eine Spielerin, die die anderen mitreist. So geht das deutliche Ergebnis mit 9 Toren Differenz am Ende auch in Ordnung, besser war Rödertal/Radeberg an diesem Tag nicht. Hoffentlich war diese Niederlage ein Weckruf zur richtigen Zeit, ein Signal an alle, Spielerinnen, Trainerteam und Verantwortliche dem Team alle Unterstützung zu geben.  

SG: Nadine Frenzel, Carmen Berndt, Emma Kocken (7/1), Linda Zöge (5) Nancy Schott (4), Lara Seifert (2), Elena Mai (1), Marleen Bergmann (1), Sarah Böhme (1), Lilly Heine, Laura Fiedler, Jenny Schmidt     

7-m:  7/2 : 1/1         Zeitstrafen: 1 x 2 Minuten / 0 x 2 Minuten      Disqu.: 0/0

Zuschauer: 75

Spielverlauf: 7:2 (10.), 10:4 (15.), 14:5 (20.)  15:10,   18:11 (30.), 26:16 (40.), 27:17 (45.)  30:21

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