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Bundesliga

Rödertalbienen können Fehlstart ausbügeln

11. November 2023

PRESSEMITTEILUNG 19-2023/24

2. Handballbundesliga Frauen

HC Rödertal – TSV Nord Harrislee  31:28 (13:13)

Schon vor dem Anwurf gab es im Bienenstock den ersten Grund zum Feiern: 501 Handballfans wollten sich das Spiel gegen den TSV Nord Harrislee nicht entgehen lassen. Zum ersten Mal in dieser Saison knackte der HCR diese Marke. Was die Zuschauer dann zu sehen bekamen, war ein waschechter Fehlstart der Bienen. Dank eines 7:0-Laufs in der zweiten Halbzeit bogen die Gastgeberinnen auf die Siegerstraße ein und gewannen mit 31:28 (13:13).

Jeder interessierte Handballfan rieb sich zu Beginn der Partie erst einmal verwundert die Augen. War im Vorbericht der Nordfrauen noch von fünf Ausfällen die Rede, liefen vier der Akteurinnen auf und zwei von ihnen standen sogar in der Startformation. Das Wundermittel des TSV hätten auch die Bienen gerne. Denn bei ihnen fiel Lara Tauchmann wegen einer Trainingsverletzung wie schon in der Vorwoche erneut aus.

Der HCR hatte Anwurf. Lena Smolik (7 Tore), die nach der Partie zur Spielerin des Spiels gewählt wurde, ging ins Eins-gegen-Eins und konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Fabienne Büch (6/4 Tore) souverän zum 1:0. Der TSV antwortete postwendend über Kreisläuferin Jonna Schaube (6 Tore). Auf der Gegenseite vollendete Vanessa Huth (1 Tor) einen erweiterten Gegenstoß zum 2:1. Nach dem 3:2 durch Isabel Wolff (1 Tor) folgte die Phase, die HCR-Cheftrainerin Maike Daniels nach der Partie als „tiefen Hänger“ bezeichnete. Die Bienen wirkten überrascht von der Härte der 6:0-Abwehr der Gäste und agierten teilweise viel zu behäbig. Harrislee wiederum war hellwach und lief einen Konter nach dem anderen. In der zehnten Minute beim Stand von 3:7 hatte Daniels Redebedarf und zog ihr erstes Time-Out. Wachgerüttelt beschlossen die Gastgeberinnen nun aktiver am Spielgeschehen teilzunehmen. Besonders Smolik war nun nicht zu bremsen: Gleich drei Tore steuerte sie zum 7:9-Zwischenstand bei. In der 25 Minute war es dann so weit und Büch markierte von außen den 11:11-Ausgleichstreffer. Nach dem 12:11 durch Smolik brachte Daniels Alicja Pekala (8 Tore) für die Schlussphase. Gleich in ihrem ersten Angriff schweißte sie einen Wurf in den Winkel zum 13:11. In Unterzahl musste der HCR bis zum Pausenpfiff allerdings zwei weitere Gegentreffer zum 13:13-Halbzeitstand hinnehmen.

Nach der Pause blieben die TSV-Spielerinnen zumindest mit den Köpfen in der Kabine. Anders war dieser Bruch im Spiel kaum erklärbar. Auf Seite des HCRs gehörte die Anfangsphase Pekala deren Kanonenarm nun heiß lief. Zunächst stellte sie mit ihren beiden Toren jeweils immer den Ausgleich her. Dann folgte die Szene des Spiels. Obwohl die Bienen in doppelter Unterzahl waren, gelang dem TSV nicht der erneute Führungstreffer. Auf der Gegenseite spielte Wolff einen Tipppass durch den Kreis. Pekala sprang durch eine Lücke, schnappte sich im Flug den Ball und netzte zur 16:15-Führung ein. Nun spielten die Gastgeberinnen wie entfesselt und zogen bis zur 39. Minute auf 21:15 davon. Es lief beim HCR wie geschmiert. Mit schönen Kombinationen sorgten sie für Jubelstürme im Bienenstock. Victoria Hasselbusch brachte einen Leger zum 22:16 im Tor unter. Kurz darauf narrte Smolik mit einer Körpertäuschung ihre Gegenspielerin und netzte frei ein. Gleich im nächsten Angriff passte Santina Sabatnig hinter ihrem Rücken zu Bo Dekker (3 Tore). Die Kreisläuferin veredelte das Zuspiel (25:18). Doch die Gastgeberinnen schienen sich ihrer Sache zu sicher. Nach dem 27:20 schalteten sie vielleicht einen Gang zu weit zurück. So verkürzten die Nordfrauen bis zur 57. Minute noch einmal auf 29:26. Den Bienen drohte die Partie noch zu entgleiten. Der TSV warf alles in die Waagschale und öffnete nach dem 30:28 die Abwehr für den schnellen Ballgewinn. Smolik schlängelte sich jedoch an allen Spielerinnen vorbei und netzte zum 31:28-Endstand ein. Damit war der fünfte Sieg in Folge für die Bienen unter Dach und Fach.

Beide Trainer nach dem Spiel:

TSV-Trainer Hendryk Jänicke: „Unterm Strich ist es ein verdienter Sieg für den HCR. Wir starten furios in die Partie. Allerdings können wir mit dem Unentschieden zur Pause zufrieden sein. Dann kommen wir ganz schlecht aus der Kabine. In dieser Phase agieren wir teilweise kopflos und lassen zu viel liegen. Das war heute der Knackpunkt.“

HCR-Trainerin Maike Daniels: „In der ersten Halbzeit haben wir einen tiefen Hänger. Im weiteren Verlauf beweisen wir dann aber Kampfgeist und Wille. Es war heute ein bisschen Achterbahn. Neben der Phase jugendlichen Leichtsinns im ersten Durchgang zeigen wir in der zweiten Hälfte gute Spielzüge und steigern uns. Ich hätte mir aber gewünscht, dass es hinten raus nicht mehr ganz so spannende wird.“

Nach dem Heimspiel ist vor dem Heimspiel. Am kommenden Samstag, den 18. November 2023, steht erneut Handball-Action im Bienenstock auf dem Programm. Dann empfängt der HC Rödertal die SG 09 Kirchhof. Anwurf ist erneut um 18:30 Uhr.

 

HCR mit: Ann Rammer, Oliwia Kaminska, Alicija Pekala (8), Lena Smolik (7), Fabienne Büch (6/4), Bo Dekker (3), Victoria Hasselbusch (2/1), Rebeka Bachmann (2), Vanessa Huth (1), Isabel Wolff (1), Lena Mailin Schorch (1), Santina Sabatnig, Julia Mauksch, Jasmin Eckart (n.e.), Lisa Laux (n.e.)

7-m: 5/5 : 4/5                Strafen: 6 x 2 Min. / 4 x 2 Min.    

Disqu.: 0:0

Zuschauer: 501

Spielverlauf: 3:4 (5.), 3:7 (10.), 6:8 (15.), 8:10 (20.), 11:11 (25.), 13:13 (30.),
16:15 (35.), 22:16 (40.), 24:18 (45.), 26:19 (50.), 29:24 (55.), 31:28 (60.)

Text: Florian Triebel

Jubel nach dem Sieg, Bild: HC Rödertal